Sterben und der Tod sind für viele ein unangenehmes und schwer fassbares Thema. Für einige hingegen bedeutet es Alltag. Wenn ein Mensch stirbt, betrifft das nicht nur seine Angehörigen, sondern eine ganze Gruppe von Menschen, für die der Tod Alltag bedeutet: Von der Intensivmedizinerin und der Seelsorgerin, die Menschen in den Tod betreuen, über Bestatter und Krematoriumsmitarbeitende, die um einen würdevollen Trauerprozess bemüht sind, bis hin zum Sigrist der Friedhofskapelle, der die Trauerzüge begleitet und die Gräber pflegt. Der Prozess des Sterbens folgt einem geregelten und institutionalisierten Ablauf. Im Jahr 2020 rückte die Corona-Pandemie dieses unbequeme Thema in den Fokus der Gesellschaft. Beschränkte Besucher*innenzahlen, leerbleibende Begegnungszonen und verhüllende Schutzanzüge und Gesichtsmasken schaffen Distanz. Das Abschiednehmen wird schwieriger und bleibt einigen teilweise ganz verwehrt. Die Pandemie führt zu einer noch stärkeren Institutionalisierung des Sterbens und wirft die Frage auf, wie wir als Gesellschaft mit den Sterbenden und dem Tod umgehen: Was passiert, wenn wir sterben?
Jonathan arbeitet seit 2015 als freiberuflicher Fotograf in Bern. 2017 schloss er das Fotodesignstudium ab. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt in der Porträt-, Reportagen- und Dokumentarfotografie mit Fokus auf soziale und gesellschaftliche Themen. Er engagiert sich aktiv im vfg pool, und bildet sich daneben auf dem jonathanliechti.ch
@jonathan.liechti
Der Umgang mit dem Tod ist weiterhin ein Tabu in der helvetischen Gesellschaft. Durch die Veränderung in der Religionslandschaft, in der heute gut 30 Prozent der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit erfasst sind, fehlen oft Rituale zum Umgang mit dem Tod. Im Jahr 2020 wurde die ganze Gesellschaft durch die Covid-19-Pandemie vermehrt mit dem Tod konfrontiert; sei es durch das Ableben von Nahestehenden oder durch die persönliche Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, ausgelöst durch die unsichtbare Bedrohung des Virus.
Vor diesem Hintergrund dokumentiert Jonathan Liechti mit pietätvollem Blick Personen, die mit dem Tod umgehen, und Räume, in denen das Sterben stattfindet. Es gelingt ihm mit präzise komponierten Bildern, ein gewisses Unbehagen auszulösen – so provoziert er die Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir sterben?
Sterben und der Tod sind für viele ein unangenehmes und schwer fassbares Thema. Für einige hingegen bedeutet es Alltag. Wenn ein Mensch stirbt, betrifft das nicht nur seine Angehörigen, sondern eine ganze Gruppe von Menschen, für die der Tod Alltag bedeutet: Von der Intensivmedizinerin und der Seelsorgerin, die Menschen in den Tod betreuen, über Bestatter und Krematoriumsmitarbeitende, die um einen würdevollen Trauerprozess bemüht sind, bis hin zum Sigrist der Friedhofskapelle, der die Trauerzüge begleitet und die Gräber pflegt. Der Prozess des Sterbens folgt einem geregelten und institutionalisierten Ablauf. Im Jahr 2020 rückte die Corona-Pandemie dieses unbequeme Thema in den Fokus der Gesellschaft. Beschränkte Besucher*innenzahlen, leerbleibende Begegnungszonen und verhüllende Schutzanzüge und Gesichtsmasken schaffen Distanz. Das Abschiednehmen wird schwieriger und bleibt einigen teilweise ganz verwehrt. Die Pandemie führt zu einer noch stärkeren Institutionalisierung des Sterbens und wirft die Frage auf, wie wir als Gesellschaft mit den Sterbenden und dem Tod umgehen: Was passiert, wenn wir sterben?
Jonathan arbeitet seit 2015 als freiberuflicher Fotograf in Bern. 2017 schloss er das Fotodesignstudium ab. Der Schwerpunkt seines Schaffens liegt in der Porträt-, Reportagen- und Dokumentarfotografie mit Fokus auf soziale und gesellschaftliche Themen. Er engagiert sich aktiv im vfg pool, und bildet sich daneben auf dem jonathanliechti.ch
@jonathan.liechti
Der Umgang mit dem Tod ist weiterhin ein Tabu in der helvetischen Gesellschaft. Durch die Veränderung in der Religionslandschaft, in der heute gut 30 Prozent der Bevölkerung ohne Religionszugehörigkeit erfasst sind, fehlen oft Rituale zum Umgang mit dem Tod. Im Jahr 2020 wurde die ganze Gesellschaft durch die Covid-19-Pandemie vermehrt mit dem Tod konfrontiert; sei es durch das Ableben von Nahestehenden oder durch die persönliche Auseinandersetzung mit der Endlichkeit des Lebens, ausgelöst durch die unsichtbare Bedrohung des Virus.
Vor diesem Hintergrund dokumentiert Jonathan Liechti mit pietätvollem Blick Personen, die mit dem Tod umgehen, und Räume, in denen das Sterben stattfindet. Es gelingt ihm mit präzise komponierten Bildern, ein gewisses Unbehagen auszulösen – so provoziert er die Frage: Was passiert eigentlich, wenn wir sterben?